Der Mittelstand: Eine unterschätzte Spezies

Der Mittelstand: Eine unterschätzte Spezies

Zahlreiche Studien belegen immer wieder, dass Studierende Familienunternehmen schätzen. Wünsche und Wertvorstellungen wie Eigenverantwortung, einen großen Gestaltungsspielraum sowie ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Arbeit und Leben spielen dabei eine große Rolle.

Dennoch gibt es auch falsche Bilder in den Köpfen der potentiellen Bewerber. So hält sich hartnäckig die Annahme, dass mittelständische Familienunternehmen nicht so international sind. Dabei wird völlig außer Acht gelassen, dass auch in Großkonzernen eine internationale Karriere nur Wenigen vorbehalten ist.

Nicht wenige Mittelständler sind Hidden Champions auf ihrem Gebiet. Viele sind zudem Global Player, welche weit über deutsche Grenzen hinaus agieren. Durch schlankere Strukturen bieten Mittelständlern ihren Angestellten häufig schnellere Aufstiegschancen, mehr Verantwortung und größere Handlungsspielräume. Somit gibt es einen hervorragenden sogenannten „Cultural Fit“ zwischen den Wünschen und Werten potentieller Arbeitskräfte und den Arbeitsbedingungen vieler deutscher Mittelständler.

Der deutsche Mittelstand stellt ca. 70 Prozent der sozialversicherten Arbeitsplätze. In den öffentlichen Debatten ist er jedoch unterrepräsentiert.

Ein Blick auf die üblichen Karriereseiten im Wirtschaftsteil genügt. Dort findet man vor allem die großen Konzerne. Auch im Internet stützt man sich gern auf bekannte Namen. Diese sind sowohl in den Köpfen der Journalisten als auch der Leser und Konsumenten fest verankert. Ein aggressiv umworbenes Endkonsumentenprodukt macht auch dessen Hersteller attraktiver auf dem Bewerbermarkt.  

Der „deutsche Mittelstand“ an sich ist durchaus eine starke Marke. Für einzelne Firmen, die häufig nicht überregional sichtbar sind, ist es daher umso wichtiger, die eigenen positiven Aspekte stärker nach außen zu tragen. Aktive Kommunikation ist hier die Devise. Die alte PR-Regel „Tue Gutes und sprich darüber“ muss hier unbedingt stärker gelebt werden. Gelingt dies werden die mittelständischen Betriebe im „war for talents“ punkten und ihre wirtschaftlichen Erfolge in die Zukunft übertragen und ausbauen.

Aus unserem Blog

Das könnte Sie auch interessieren

Mittelständische Unternehmen und das Problem des Cultural Fit ihres leitenden weltweiten Managements

Dr. Johannes TerhalleMittelständische Unternehmen und das Problem des Cultural Fit ihres leitenden weltweiten Managements

Der Mittelstand in unserem Land baut oft auf einer individuellen, spezifischen Unternehmenskultur auf. Diese hat sich aus der Gründerfamilie und der Gründungs- und Wachstumshistorie entwickelt. Und die Unternehmenskultur ist oft fest mit bestimmten typischen Charakteristika einer Region verbunden, in der das Unternehmen mit seinem Headquarter beheimatet ist. Hier hat es seine biographischen Wurzeln und oft rekrutiert es seine Führungskräfte und Mitarbeitenden schon seit Jahrzehnten von hier.

Mehr erfahren

Die Bedeutung von Leadership für die Transformation

Gerrit A. NagelDie Bedeutung von Leadership für die Transformation

Ein Erfahrungsbericht der Personalberatung Dr. Terhalle Personalberatung aus der Elektroindustrie

Mehr erfahren

Wie werden wir als Leadership ein Dream-Team?

Christoph KeufenWie werden wir als Leadership ein Dream-Team?

Beim C-Level-Workshop im November diskutierten Entscheider mittelständischer Unternehmen verschiedener Größe über den Weg zum Dream-Team. Die Bedeutung von Dream-Teams ist spätestens aus dem bekannten Buch „Think and grow rich“ von Napoleon Hill bekannt. Nachfolgend sind die Ergebnisse des Austauschs zusammengestellt. Ausgehend von den erwartbaren Hindernissen werden erkennbare und unsichtbare Wirkmechanismen vorgestellt.

Mehr erfahren
Die Inhalte werden geladen