Der Headhunter findet über Ident und Direktansprache Kandidaten, die latent wechselwillig sind. Der Personalberater ist aber nie der Grund für einen Wechsel, er löst also nicht den Wechselwunsch aus. Er ist vielmehr derjenige, der versteckte Wechselwünsche entdeckt und aktiviert.
Je besser die angebotene Position passt und je plausibler sie einen Karriereschritt darstellt, umso eher ist der Kandidat interessiert, da bereits diese innere Wechselneigung in ihm schlummerte. Allerdings ist er bisher noch nicht aktiv geworden. Deswegen hat der Kandidat vielleicht auch keine aktuellen Bewerbungsunterlagen zusammen.
Jetzt passiert das eigentlich interessante Phänomen: Der Kunde – das beauftragende Unternehmen - ist am Zug. Es kommt nun darauf an, schnell und zügig auf das Interesse des Kandidaten zu reagieren. Schlanke Prozesse und schnelle Entscheidungsfindungen sind hier gefragt. Denn der Kandidat, welcher bis dato nicht aktiv auf Jobsuche war, ja nicht einmal seine Unterlagen auf dem aktuellsten Stand hatte, ist nun „aktiviert“. Er aktualisiert nicht nur seine Bewerbungsunterlagen, sondern er aktualisiert seine Profile in sozialen Netzwerken und startet aktiv eine eigene Jobsuche. Dies passiert während des laufenden Bewerbungsprozesses! Es besteht daher ein erhöhtes Risiko, dass ein angesprochener Kandidat von Dritten angesprochen wird und andere Jobangebote bekommt, während das eigentlich suchende Unternehmen sich noch immer im Bewerbungsprozess mit dem Kandidaten befindet
Fazit
Ist ein wechselwilliger Kandidat „aktiviert“, dann muss der Prozess zügig vorangetrieben werden, sonst freut sich am Ende nicht nur der Kandidat, sondern auch der sprichwörtliche Dritte.